Ein Opfer der Banksy-Kunst

Die Kunst von Banksy hat ein unerwartetes Opfer gefordert. Ein Stadtrat in Pembrokeshire ist zurückgetreten, weil er die Gerüchte nicht mehr ertragen hat, er sei in Wahrheit Banksy. Seine Rolle als Kommunalpolitiker sei dadurch unhaltbar geworden, erklärte William Gannon.

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Gezielt gestreute Gerüchte?

Der 58-Jährige sitzt erst seit Mai im Stadtrat der südwalisischen Gemeinde Bufferland. Zuvor war er dort 40 Jahre als Künstler aktiv. Plötzlich aber tauchten die ersten Mutmaßungen auf, dass er der weltbekannte Graffiti-Künstler sei, dessen Werke für Millionen verkauft werden und dessen Werke häufig in Südengland auftauchen und eigentlich aus Bristol stammen soll. Doch William Gannon hat einen Verdacht, dass die Gerüchte gezielt gestreut wurden: von seinen politischen Konkurrenten.

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Gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“ versicherte er nun: „Daran ist überhaupt nichts Wahres, ich bin nicht Banksy.“ Allerdings muss er zugeben, dass es auch einige Punkte gibt, die die Gerüchte befeuert haben könnten. „Ich war an fast den gleichen Orten wie Banksy, zu fast den gleichen Zeiten und habe fast die gleichen Sachen als Künstler gemacht.“

Aus Spaß wird Ernst

Am Anfang hat William Gannon noch geschmunzelt, doch nun sei die Situation eskaliert. Eines nachts zogen Vandalen in der kleinen Stadt Pembroke durch die Straßen und hinterließen unzählige Graffitis. William Gannon befürchtete, dafür verantwortlich gemacht zu werden. Die Konsequenz war sein Rücktritt. Er wolle nicht, dass der Ruf der Stadt durch einen umstrittenen Stadtrat in den Dreck gezogen werde.  

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„Deshalb wurde meine Position unhaltbar und ich schickte nach einiger Überlegung meine Kündigung an den Stadtschreiber,“ erklärt der Künstler.

Ich bin nicht Banksy!

In Pembroke Dock selbst ist nie ein Banksy-Werk aufgetaucht. Allerdings wurde eines im Jahr 2018 an einer Garage im etwa 70 Meilen entfernten Port Talbot gefunden. Anfang dieses Jahres war es allerdings entfernt worden.

William Gannon erhält allerdings auch Unterstützung. Einige Einwohner seiner Gemeinde stellten T-Shirts, Aufkleber und Tassen her. Darauf steht: „Ich bin nicht Banksy“. In Richtung des weltberühmten Graffiti-Künstlers sagt er, Banksy sei sehr willkommen, in der walisischen Stadt Pembroke Dock ein Werk zu hinterlassen. „Das würde uns sehr gut tun, gerade unserem Tourismus,“ erklärte der Ex-Gemeinderat.

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